Felsenkeller Etzelwang

Meine Kunst ist das Brauen


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Interview mit Stefan Pürner
Seit wann gibt es die Brauerei?
Wir sind eine kleine Privatbrauerei mit viel Tradition. Zum ersten Mal erwähnt wird ein Gasthaus Pürner in den Kirchenbüchern im Jahr 1851. Die Brauerei gab es also schon, bevor man 1858 mit dem Eisenbahnbau anfing. Ich selber habe die Brauerei im Jahr 2000 von meinem Vater übernommen.

Worauf kommt es an beim Brauen?
Die Rohstoffe, da geht‘s schon mal los. Wer liefert ein gutes Malz? Woher nehme ich den Hopfen? Haben die großen Bierfabriken wieder den Markt leergekauft und unsereiner kann schauen, was übrig bleibt? Und natürlich die Frage, bekomme ich alles zu einem akzeptablen Preis? Allein die Preissteigerungen für Malz und Hopfen in den letzten Jahren sind unerträglich. Bis zu 300 Prozent!

Es geht also viel Zeit drauf beim Einkauf...
Freilich. Und dann das Brauen selbst – ich braue von Hand, ohne Computerprogramme. Da muss man wissen, was man tut. Und ein Auge drauf haben. Dann zur Abfüllanlage fahren, Reparaturen, Fässer reinigen, Papierkram. Du kannst im Morgengrauen anfangen und bist um Mitternacht noch nicht fertig.

Sind bei dem Aufwand 6 verschiedene Sorten nicht zu viel?
Nein. Die Leute mögen meine Sorten. Und ich selber brauche die Abwechslung. Es ist jedes Mal einen Herausforderung, eine gleichbleibende gute Qualität herzubringen.
Die Zutaten unterliegen natürlichen Schwankungen. Die Kunst des Brauens besteht auch darin, diese Schwankungen auszugleichen.

Verstehst du dich als Künstler?
Ein Brauer ist wie ein Komponist – es kommt immer auf die richtige Note an. Meine Biere müssen harmonisch sein. Brauen ist aber in erster Linie Handwerk, wie backen oder schreinern. Und ein guter Handwerker ist immer auch ein Künstler.

Und was du brauchst ist eine gute Nase. Manchmal komme ich ins Brauhaus und rieche: Das wird ein gutes Bier!